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Freitag, 28 September 2018 08:15

Herbstreise ins Klettgau Empfehlung

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die Spigrüschar bei ihrer Lieblingsbeschäftigung - Wein Degustation im Schaffhauser Weinbaumuseum in Hallau die Spigrüschar bei ihrer Lieblingsbeschäftigung - Wein Degustation im Schaffhauser Weinbaumuseum in Hallau

Nach zwei Jahren warten und Vorfreude war es wieder soweit, die Spigrü Sins gönnte sich am 28./29.09.2018 eine weitere kulinarische 2-Tagesreise. Diesmal in die Weinregion Klettgau.

Sage und schreibe drei Vorstands-Sitzungen und ebenso viele Rekognoszierungen waren für die Vorbereitung dieser Reise notwendig!
Bei so einer akribischen Vorbereitung kann ja nichts schiefgehen.

Um 08:15 Uhr trafen sich die ersten Mitglieder der Spigrü Sins auf dem Bachtal-Parkplatz. Leider konnte Roland Wolfisberg die Reise aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten.

Normalerweise sind Spigrüaner mehr als pünktlich!
Zwei fehlten jedoch noch um 08:15 Uhr, vermutlich übersahen sie die Zeit für den Treffpunkt und orientierten sich an der Abfahrtszeit 08:30 Uhr.

Die beiden trafen dann aber um 08:25 Uhr doch noch ein!
Nach kurzer Begrüssung durch Urs unserem neuen Präsidenten und dem Verladen des Gepäcks konnten wir dennoch fast pünktlich abfahren.

Unser Chauffeur Urs wählte nicht den direkten Weg über die Autobahn, sondern eine Überlandroute via Berikon/Bellikon. Es war zwar noch etwas neblig im Reusstal, das trübte jedoch die gute Stimmung nicht.

Nach einer guten Stunde Fahrt knurrten bereits die Mägen!
Im Café der Bäckerei Alt in Ehrendigen wurde es Zeit für einen Zwischenstopp!
Ein grosses Dankeschön geht an die Sponsorin der Kafi und Gipfeli’s Ursula Villiger. Dank ihrer grosszügigen Spende können wir uns auf dieser Reise sicher ein Glas mehr Wein leisten.

Küssaburg
Gegen 11:00 Uhr erreichten wir unser erstes Ziel im Klettgau, die Ruine Küssaburg. Diese liegt auf einem Hügel 634 m ü.M. auf deutschem Gebiet. Ein kurzer Fussmarsch zur Ruine kam gerade Recht. Die herrliche 360° Aussicht genossen wir bei mittlerweile wunderbarem Sonnenschein.
Jetzt wurde es Zeit für das Mittagessen im gleich benannten Gasthof Küssaburg. Vermutlich, weil das Oktoberfest am Wochenende bereits begonnen hat oder wir in Deutschland waren haben einige Spigrü-Mitglieder ein Bier anstelle des sonst üblichen Weins bestellt!
Vielleicht war es auch nur der Durst welcher sie dazu bewogen hat.

Passend zur Wildsaison wurden Hirschmedaillons bestellt welche ausgezeichnet mundeten. Der Wildteller war jedoch nicht so reich garniert wie wir es uns in der Schweiz gewohnt sind. Vor allem fehlten selbstgemachte Spätzli und Marronis.
Natürlich durfte ein Roter nicht fehlen! Ein «Ungewohnt Rot» vom Weingut Lorenz & Corinna Keller aus Erzingen passte bestens.

«Ungewohnt» und vielleicht auch ein wenig «unbekannt» sind gute Stichworte für die Weinregion Klettgau welche wir auf dieser Reise näher kennen lernen wollen.

Fasshotel und Kutschenfahrt
Mit vollem Bauch ging die Fahrt weiter bis Trasadingen, welches wieder auf Schweizer Boden liegt. Im Rüedis Fasshotel wurden wir von Monika Rüedi herzlich begrüsst. Die Reiseteilnehmer staunten nicht schlecht über die modern eingerichteten Zimmer, welche allen Komfort bieten. In einem Neubau haben Rüedis ein fasstastisches Hotel realisiert, die Zimmer sind wie Weinfässer gewölbt und tragen alle einen Namen von einer Weinregion im In- und Ausland.
Nachdem die Reisetaschen deponiert wurden und alle ihren Zimmernamen auswendig gelernt hatten wartete bereits der nächste Höhepunkt auf uns. Vor dem Fasshotel stand ein Fuhrwerk bereit welches uns durch die Rebberge nach Hallau kutschiert. Die Kutscherin erzählte uns während der Fahrt allerhand Interessantes über das «Chläggi» wie die Einheimischen das Klettgau nennen. Unterwegs spendierte uns ein Weinbauer frische Trauben direkt vom Stock. Tatsächlich kam so niemand auf die Idee eine Flasche Rebensaft zu öffnen die unter der Bank versteckt war. Die Fahrt führte uns direkt zum Schaffhauser Weinbaumuseum in Hallau.

Weinbaumuseum
Vor dem Museum begrüsste uns die Tourismusverantwortliche von Hallau. Sie organisierte die Kutschenfahrt und hätte uns am liebsten gleich die ganze Reise durchorganisiert. Nachdem wir uns im Museum umgesehen haben erwartete uns eine Degustation. Wir hatten die Qual der Wahl. Mit einem Cuvée Pinot Blanc & Chardonnay vom Weingut «Aagne» kam es zum ersten richtigen Kontakt dieser Reise. Das Wort «Aagne» bedeutet so viel wie «Eigener» Den Hintergrund wie dieses Weingut zu seinem Namen kam und viel Wissenswertes rund um die Region Hallau mit seinen Weinen erklärte uns eine ausgewanderte Oberfreiämterin (ehemals aus Muri AG) mit viel Wissen und Herzblut. Als zweiten Wein durften wir einen Pinot Noir Spätlese vom Weingut «Wunderstein» degustieren. Der dritte Tropfen war wiederum ein Cuveé Noir du Patron vom Weingut «Wein & Wild»
Wo Wild gegessen wird braucht es schliesslich einen guten Tropfen Wein!

Als Abschluss der Degustation erklang das Spigrü-Lied und als Dankeschön für den Besuch erhielten wir einen Zapfenzieher welcher sicher einen Platz in unserer Materialkiste finden wird.

Unser Präsident Urs war mittlerweile auch wieder zu uns gestossen. Er musste mit Bus und Zug zurück nach Trasadingen um den Reisebus zu holen damit er uns wieder zum Fasshotel chauffieren konnte. Natürlich haben wir ihm noch ein paar «Tropfen» übriggelassen, denn wer richtig degustiert trinkt ja die Gläser nicht leer.

Abendessen in der Bergtrotte 1584
Nach der Degustation blieb ein wenig Zeit um uns im Fasshotel frisch zu machen. Punkt 19:00 Uhr standen alle bereit. Urs chauffierte uns ins nahe gelegene Osterfingen. In diesem Weinbaudorf wurde bereits 1584 Wein gekeltert, daher wohl der Name zum unscheinbaren Restaurant mit der riesigen, alten Trotte.
Kaum zu glauben aber das Restaurant Bergtrotte bietet Platz für bis zu 450 Personen in drei verschiedenen Räumen. Von aussen würde man das niemals denken!

Wir genossen ein hervorragendes à la Carte Menu mit passenden Weinen.
Nach dem feinen Essen gönnten wir uns noch einen Schlummertrunk im Fasshotel. Unser Chauffeur Urs degustierte noch alle Rotweine von Rüedis, musste er doch bis jetzt auf alkoholische Getränke weitgehendst verzichten.

Bald darauf schlummerten wir alle in unseren Fässern und liessen den vergangenen Tag im Traum Revue passieren.

Rheinfall / Schifffahrt auf dem Rhein
Mehr oder weniger gut ausgeruht, genossen wir ein reichhaltiges Frühstück im Fasshotel. Kurz darauf verabschiedeten wir uns von Rüedis und dem Klettgau. Wir fuhren Richtung Schaffhausen. Ein kurzer Abstecher zum Rheinfall für ein paar Fotos. Der touristische Hotspot war am frühen Vormittag noch nicht so überlaufen. Aber es ist schon verwunderlich, dass sich dort ein indischer TakeAway befindet. Der Gastronom ist nur auf seine «Kundschaft» eingestellt! Schweizerdeutsch verstand er jedenfalls nicht!
Wir fuhren weiter zur Altstadt von Schaffhausen. Die Schifffahrt von Stein am Rhein nach Schaffhausen konnten wir leider nicht wie geplant durchführen. Wegen Niedrigwasser verkehrten die Schiffe nur bis nach Diessenhofen. Kein Problem wir sind ja flexibel, so fuhren wir gemütlich von Schaffhausen nach Diessenhofen und wieder zurück. In Diessenhofen war der niedrige Wasserstand offensichtlich, die Gäste mussten im Obergeschoss des Schiffes ein- und aussteigen!
Während der gemütlichen Fahrt kam es bereits um 11:15 Uhr zum ersten Kontakt mit einem Pinot Blanc!
Nach rund zwei Stunden auf dem Schiff erreichten wir wieder Schaffhausen. Im Restaurant Güterhof direkt am Rhein gelegen, genossen wir bei herrlicher Sonne das Mittagessen. Selbstverständlich mit einigen regionalen Tropfen!

Die Reise neigte sich langsam dem Ende entgegen. Für die Rückfahrt nach Sins hätten wir wohl besser auch eine Überland-Route gewählt statt des direkten Wegs über die Autobahn! Nach so viel Gemütlichkeit standen wir im Stau beim Brüttiseller-Kreuz! Diese Warterei gab Durst, darum liessen wir die Reise bei einem Bier auf der Terrasse des Landgasthofs Rössli in Hünenberg ausklingen.

Ein grosses Dankeschön an die Organisatoren der Reise: Urs, Bruno und Patrik!
Der Aufwand hat sich gelohnt, wir freuen uns bereits auf die nächste Reise.

Vielleicht geht es das nächste Mal ins Nahe Ausland? Das Burgund könnte das nächste Ziel der kulinarischen Bruderschaft sein. Wir werden es hoffentlich bald erfahren.


Der Aktuar Patrik

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Gelesen 11067 mal Letzte Änderung am Freitag, 12 Oktober 2018 14:03

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